GO MUSIC - Klangvielfalt vor der Sommerpause
Bevor sich die international gefeierte Konzertreihe GO MUSIC in die wohlverdiente Sommerpause der Clubkonzerte verabschiedet, hebt Mastermind Martin Engelien im Juni noch einmal den musikalischen Taktstock – und lädt zu einer Clubtournee ein, die weniger als „letzte Runde“, sondern vielmehr als künstlerisches Hochamt verstanden werden darf. Denn wie stets geht es bei GO MUSIC nicht um bloßes Reproduzieren von Klassikern, sondern um Neuinterpretation auf höchstem Niveau, um das kreative Wechselspiel musikalischer Charakterköpfe, um das, was Musik in ihrer Essenz ausmacht: Präsenz im Augenblick.
Seit fast drei Jahrzehnten formt Engelien, Bassist von Rang und vielfach profilierter Produzent – un-ter anderem des meistverkauften Albums von Jazzikone Albert Mangelsdorff – mit GO MUSIC eine Plattform, auf der musikalische Welten aufeinandertreffen. Die Juni-Ausgabe dieser Reihe, die durch sechs Städte tourt, demonstriert einmal mehr, wie offen und undogmatisch das GO MUSIC-Konzept gedacht ist – und wie unangestrengt es gelingt, zwischen Blues, Soul, Rock und Jazz ein sti-listisch breites, aber ästhetisch geschlossenes Programm zu entfalten.
Zentraler Klangkörper der Tour ist diesmal der Gitarrist Gregor Hilden – ein Musiker, dem das Fachmagazin Gitarre & Bass eine „ökonomische Eleganz“ attestierte. Hilden braucht keine Effektha-scherei. Seine Gitarre spricht mit der Intimität eines Singer-Songwriters und der Tiefe eines Storytel-lers. Seine Melange aus jazzigem Soul, federndem Funk und traditionellem Blues ist keine stilisti-sche Spielerei, sondern Ausdruck einer inneren Logik – Hilden spielt aus der Musik heraus, nicht über sie hinweg.
Flankiert wird er von keinem Geringeren als Wolfgang Roggenkamp, der mit seiner Hammond B3 mehr als nur ein Instrument bedient – er erschafft einen Kosmos. Roggenkamp, sowohl an der Or-gel als auch am Schlagzeug virtuos, bringt jene spirituelle Wärme ein, die das Leslie-Kabinett in feinsten Vibrationen nach außen trägt. Seine Erfahrung – unter anderem mit Ben Becker, Jan Ak-kerman oder Sugaray Rayford – spricht für sich.
Dirk Brand, bekannt als Motor zahlreicher Rock- und Pop-Produktionen (Axxis, Seal, Weather Girls), verankert das Geschehen rhythmisch – nicht mit brachialem Impuls, sondern mit jener kontrollier-ten Energie, die Groove definiert und Räume öffnet.
Das Resultat? Eine Tournee der klanglichen Begegnungen, eine letzte musikalische Aufwallung, be-vor der Sommer die Konzertclubs entlässt. GO MUSIC im Juni ist kein Ausklang, sondern ein Höhe-punkt im Zeichen des stilistischen Dialogs. Wer diesen musikalischen Reigen verpasst, wird bis zum Herbst auf diese Form von Spielfreude, Risikobereitschaft und künstlerischer Tiefe verzichten müs-sen. Oder wie es bei GO MUSIC stets heißt: Nicht nachspielen – erleben.