Eine Koproduktion des theater glassbooth mit dem Theater im Depot Dortmund
Drama von Karl Schönherr um einen Schmuggler, der seine Frau darauf ansetzt, dem Leutnant schöne Augen zu machen, welcher kurz davor ist, den Schmuggler zu überführen. Denn dieser ist verdächtig, mit den „Roten“ im Bunde zu stehen und sie mit Waren und Waffen zu versorgen – ein gefundenes Fressen für den Leutnant, der in der Verhaftung seine Karrierechance wittert. Doch er hat nicht mit den Verführungskünsten des „Weibsteufels“ gerechnet...
Das 1915 im Johann-Strauß-Theater in Wien uraufgeführte rabiate Stück Volkstheater, archaisch in seiner Struktur, aber zugleich von einem sehr feinen Gespür für Psychologie ist eine schwarze erotisch prickelnde Emanzipations-Geschichte, klassisches Drama und nervenzerfetzender Psycho-Thriller zugleich: Unerbittlich wie bei einer Tragödie läuft alles auf das düstere Ende zu. Aber es ist nicht das Schicksal, das die Menschen in Unheil verstrickt, die Menschen verstricken sich selbst in ihren Intrigen.
Die Neukonzeption von glassbooth bietet eine großartige Gelegenheit, ein fast vergessenes Stück kennen zu lernen, dabei verlegt sie den „Alpenkrimi“ ins Ruhrgebiet zur Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die mundartliche (bayerische) Textvorlage ist von Regisseur Jens Dornheim in raues Deutsch umgeschrieben worden. Die Figur der Frau ist in dieser Fassung eine russische Einwanderin.